Česká verze

Lehrpfad zum Türkenbund

Wir begrüßen Sie auf dem „Lehrpfad zum Türkenbund“,

dessen Hauptaufgabe es ist, das Landschaftsschutzgebiet Lausitzer Bergland und die Denkmäler der Gemeinde Svor einem breiten Spektrum von Touristen, Familien mit Kindern, Schüler- und Kindergartengruppen sowie allen Besuchern von Svor nahezubringen. Die Gemeinde Svor hat nämlich den Türkenbund im Ortswappen. Diese Pflanze gehört zu den wichtigen geschützten Arten und wächst auf dem Gipfel des Berges Sokolík, wohin Sie unser Lehrpfad führt. Ihr Vorkommen ist ein Beweis dafür, dass die Umwelt von Svor gesund ist, da sie nicht durch Industrie belastet wird. Das zentrale Motto des Lehrpfads will Sie mit den Gesetzen des natürlichen Gleichgewichts und des natürlichen, nie endenden Überlebenskampfes, aber auch mit der Geschichte der Gemeinde Svor vertraut machen. Begleiter auf dem Weg sind drei Gnome, der Türkenbund, die Honigbiene und der Käfer Lilienhähnchen, die uns helfen, den Pfad zu absolvieren. Die zwei Insektenarten wurden ausgewählt, weil sie für das Wachstum und die Existenz des Türkenbunds eine Schlüsselrolle spielen. Für Pflanzen allgemein und so auch für die Lilie sind Honigbienen sehr wichtig für Fortpflanzung und Überleben. Sie beeinflussen das Vorkommen des Türkenbunds positiv. Dagegen ist das Lilienhähnchen für die Pflanze eine Belastung, denn ihm dient sie nur als Nahrung. Die drei Gnome zusammengenommen sind ein Beispiel für Symbiose und Gleichgewicht in der Natur, die für einen erfolgreichen Lebenskreislauf unverzichtbar sind.

Zum Ziel unseres Lehrpfades führt Sie der Wegweiser mit dem Pfeil „Zum Türkenbund“, zurück zu dieser Ausgangsstation Nr. 1 gelangen Sie mit Hilfe des Wegweisers mit dem Pfeil „Zur Station Nr. 1, ende des Lehrpfades“.

Ein bisschen interessante Theorie zur Geschichte von Svor und Rousinov:

 

Warum Svor?

Der Ort Svor wurde 1502 erstmalig schriftlich erwähnt, damals als Rigersdorf, aber höchstwahrscheinlich existierte er schon früher. Seinen Namen hatte er von dem Lokator Rüger, der Name entwickelte sich jedoch später weiter zu Röhrsdorf. Die tschechische Bezeichnung Svor wurde erst im November 1946  offziell eingeführt. Den Kern des Ortes bildeten angeblich ein herrschaftliches Gut und mehrere Anwesen, deren Bewohner von Landwirtschaft, Holzfällerei und Holztransport sowie der Erzeugung von Holzkohle, Wagenschmiere und Ruß lebten.

Wer nicht zahlt, der fährt nicht weiter!

Einige Bewohner des Ortes verdienten ihr Brot auch als Fuhrleute auf dem alten Kaufmannsweg, der von Zittau über Rumburk bis Svor führte, wo er sich gabelte. Richtung Süden führte er weiter nach Česká Lípa und Richtung Osten nach Cvikov und Jablonné v Podještědí. An diesem Weg wurde in Svor Zoll erhoben. Der Betrag wurde vom böhmischen Landtag festgelegt und vom Regenten bestätigt. Nach 1753 begann der Bau der kaiserlichen Landstraße von Prag nach Rumburk. Der Abschnitt von Nový Bor nach Svor wurde 1806 fertiggestellt.

Möchten Sie Mehl, eine Perle oder ein Gläschen?

Bereits 1612 stand hier eine Getreidemühle (leider nicht erhalten). 1750 wurde in den Wäldern nördlich von Svor die Glashütte Nová Huť errichtet, die mit zunehmenden Schwierigkeiten bis 1875 in Betrieb war. 1790 standen im Ort bereits 138 Häuser und drei Jahre später baute der hiesige Müller am oberen Ende des Dorfes eine Sägemühle, in deren Nähe später auch eine Glasperlenschleiferei entstand. Im Herbst 1872 baute Gustav Balle in Svor die Glashütte Theresa und nahm im Januar 1873 den Betrieb darin auf. 1881 übernahm die Firma Münzel und Palme die Hütte. Neben Gebrauchsglas wurden in ihr auch Halbzeuge gefertigt, die Schleifer, Graveure und Maler aus Svor, Rousinov und den umliegenden Orten in Heimarbeit veredelten. Mit dem Betrieb des Glaswerks hing auch die Produktion von Holzwolle und Kisten zur Verpackung des Glases zusammen, Ab 1901 fertigte auch die ehemalige Getreidemühle in Svor Holzwolle. Die Glashütte produzierte nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem technisches Glas, Glas für Schweißer oder Quarzröhren für Beleuchtungskörper. 2003 wurde sie endgültig geschlossen.

Wann entstanden hier Schule, Friedhof und Wasserleitung?

Der Friedhof wurde um 1888 in Svor eingerichtet und diente auch den Bewohnern von Rousinov. Im Frühjahr 1889 brach in Svor ein großer Brand aus, wobei 7 Häuser und einige Scheunen bis auf die Grundmauern niederbrannten und weitere Häuser schwer beschädigt wurden. 9 Jahre danach wurde im Ort eine Wasserleitung verlegt, die nach Kaiser Franz-Josef benannt wurde. Schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts lernten die Kinder aus Svor in verschiedenen Privathäusern und 1879 wurde ein neues Schulgebäude errichtet (Nr. 242, grünes Gebäude).

Wieviel Leute haben hier einst gelebt und wie war das mit dem elektrischen Strom?

1900 hatte Svor 213 Häuser und erreichte mit 1475 den höchsten Einwohnerstand. Die ernährten sich neben der Landwirtschaft hauptsächlich als Heimweber, Stricker, Glasschleifer und mit anderem Handwerk. Der Ort hatte eine eigene Post und wurde 1914 an das elektrische Netz angeschlossen. Noch 1939 hatten Svor und Rousínov zusammen 1445 Einwohner, aber nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ausgesiedelt und 1950 lebten in den beiden Orten nur 825 Menschen, deren Zahl sich in den Folgejahren stetig auf die heutigen 690 verringerte.

Was liegt zu unseren Füßen?

Der Ort Svor ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Lausitzer Bergland. Geologisch besteht das Lausitzer Bergland vorwiegend aus Sandstein der Oberkreide, durch die im Tertiär an zahlreichen Stellenheiße Magma an die Oberfläche gelangte, die zu Klingstein und Basalt erkaltete. Da diese vulkanischen Gesteine resistenter als die umgebenden Sandsteine sind, schälten sie sich bei der folgenden Erosion heraus, wodurch das charakteristische Relief des Lausitzer Berglands aus langgezogenen Kämmen und markanten Bergen in Form von Kegeln oder Kuppen entstand. Zu diesen typischen Erhebungen und Bergen gehören in der Umgebung von Svor der Klíč und der Rousínovský vrch. Sandstein kommt auf dem Territorium des Ortes im Gebiet des Naturbads vor, wo er früher auch abgebaut und als Baumaterial verwendet wurde. Im Quartär überwiegte die Erosion, durch die an den Abhängen der vulkanischen Berge oft weiträumige Geröllfelder entstanden, wie z. B. am Klíč.